Die Wahl des richtigen Motoröls für Ihren Roller ist entscheidend, um den Motor reibungslos bei Wärme und bei Kälte laufen zu lassen und die Lebensdauer Ihrer Motorzylinder zu verlängern. Aber welches Motoröl passt zu Ihrem Rollermotor? In diesem Blog erklären wir, worauf Sie bei der Auswahl von Motoröl achten sollten. Wir zeigen Ihnen, wie Sie das richtige Öl auswählen, welche Ölarten es gibt, was die Angaben auf einer Ölflasche bedeuten und worin der Unterschied zwischen teil- und voll-synthetischem Öl liegt. Außerdem unterscheiden wir zwischen 2-Takt- und 4-Takt-Rollern und geben konkrete Produktempfehlungen.
Wie wählt man das richtige Öl für seinen Roller aus?
Bei der Wahl des Motoröls ist es wichtig, den Typ des Rollers, den Hubraum (cc bzw. cm³) und die Fahrbedingungen zu berücksichtigen. Schauen Sie immer in die Betriebsanleitung Ihres Rollers, um die vom Hersteller empfohlene Öle zu überprüfen. Oft steht diese Information unter Schlagwörtern, wie “Treibstofftank und Motoröl”. Das richtige Öl verhindert den Verschleiß – nehmen Sie sich also kurz die Zeit zum Nachlesen.
Welche Ölarten gibt es?
Motoröl gibt es in verschiedenen Arten und Qualitäten. Die gängigsten sind:
- Teilsynthetisches Öl: Eine Mischung aus mineralischem- und synthetischem Öl. Es bietet ein gutes Gleichgewicht zwischen Leistung und Preis. Ideal für Standardroller wie 2-Takt-Roller im Alltag oder ältere 4-Takt-Modelle.
- Vollsynthetisches Öl: Speziell entwickelt für maximale Leistung und Schutz durch weiterführende Veredelungsmaßnahmen bei der Herstellung. Geeignet für moderne, stark beanspruchte Roller, wie Renn- oder Sportmodelle von 2-Takt-Rollern sowie intensiv genutzte 4-Takt-Roller.
Was bedeuten die Zahlen auf einer Motorölflasche?
Die Zahlen auf einer Ölflasche, wie z. B. „10W-40“, geben die Viskosität des Öls an. Die erste Zahl („10“) bezieht sich auf die Dicke des Öls bei kalten Temperaturen, während die zweite Zahl („40“) die Dicke bei hohen Temperaturen angibt. Je niedriger die erste Zahl, desto besser ist das Öl für Kaltstarts geeignet. Der Begriff Viskosität ist also das Maß für die Zähigkeit einer Flüssigkeit bzw. eines Fluids. Überprüfen Sie die Bedienungsanleitung Ihres Rollers, um die empfohlene Viskosität herauszufinden.
Unterschiede zwischen Sommer- und Winterölen?
Der Unterschied zwischen Sommer- und Winterölen liegt vor allem in ihrer Viskosität, also der Fließfähigkeit bei unterschiedlichen Temperaturen. Winteröle, die an der Kennzeichnung mit einem „W“ (z. B. 5W oder 10W) erkennbar sind, bleiben auch bei niedrigen Temperaturen flüssig und sorgen dafür, dass der Motor selbst bei Frost gut geschmiert wird. Sommeröle hingegen sind für hohe Temperaturen ausgelegt und behalten auch bei Hitze eine stabile Viskosität, um den Motor ausreichend zu schützen. Die Zahlen vor und nach dem „W“ geben dabei Auskunft über die Fließfähigkeit des Öls bei Kälte und Hitze.
Moderne Motoren verwenden häufig sogenannte Mehrbereichsöle wie 5W-30 oder 10W-40, die die Eigenschaften von Sommer- und Winterölen kombinieren. Diese Öle bieten sowohl bei niedrigen Temperaturen gute Fließfähigkeit als auch bei hohen Temperaturen stabile Schmierung, wodurch ein saisonaler Wechsel überflüssig wird. Sie sind besonders praktisch und kostensparend, da sie das ganze Jahr über in den meisten Fahrzeugen verwendet werden können.
Die Begriffe API (American Petroleum Institute) und JASO (Japanese Automotive Standards Organization) sind wichtige Standards, die bei der Auswahl des richtigen Motoröls für Roller berücksichtigt werden sollten.
Fachwissen für Sie: API-Spezifikationen
Die API-Klassifikation gibt an, wie gut ein Motoröl die Anforderungen moderner Motoren erfüllt. API-Kategorien beginnen mit einem „S“ (für Ottomotoren) oder „C“ (für Dieselmotoren). Für Roller sind in der Regel die „S“-Kategorien relevant, beispielsweise:
- API SJ, SL, SM oder SN: Diese Kategorien stehen für moderne Motoröle, die strenge Anforderungen an Sauberkeit, Verschleißschutz und Leistung erfüllen.
- Je neuer der Buchstabe hinter dem „S“, desto moderner die Spezifikation. Für Roller empfiehlt sich ein Öl, das mindestens API SJ entspricht.
Und JASO-Spezifikationen?
Die JASO-Klassifikation ist besonders für 4-Takt-Roller wichtig, da sie auf die spezifischen Anforderungen von Motorrädern und Rollern eingeht, insbesondere in Bezug auf Nasskupplungen.
- JASO MA/MA2: Diese Öle eignen sich für Motoren mit Nasskupplungen und bieten optimale Reibungswerte.
- JASO MB: Diese Öle haben niedrigere Reibungswerte und sind ideal für Roller mit Trockenkupplungen oder Automatikgetriebe.
Der Unterschied zwischen Motoröl für 2-Takt- und 4-Takt-Roller
Motoröl für 2-Takt-Roller
Bei einem 2-Takt-Roller wird das Öl während der Fahrt zusammen mit dem Kraftstoff verbrannt. Das Öl wird also nicht wiederverwendet und muss regelmäßig nachgefüllt werden. Für 2-Takt-Roller empfehlen wir folgende 2-Takt-Motoröle:
- Castrol Power RS 2-Takt-Öl: Geeignet für Standard-2-Takt-Roller wie einer 50cc Maschine. Dieses Öl bietet hervorragende Schmierung und reduziert die Rauchentwicklung.
- Putoline Öl TT: Ideal für leistungsstarke 2-Takt-Roller wie Renn- oder Sportmodelle. Dieses Öl wurde speziell für maximalen Schutz bei intensiver Nutzung entwickelt.
Motoröl für 4-Takt-Roller
Ein 4-Takt-Roller verwendet Motoröl in einem geschlossenen System, das kontinuierlich durch den Motor zirkuliert. Wir empfehlen folgende 4-Takt-Motoröle:
- Castrol 4-Takt 10W-40: Geeignet für 4-Takt-Roller verschiedener Hubräume wie 50cc, 125cc und mehr. Dieses Öl bietet ausgezeichneten Schutz und Leistung unter verschiedenen Bedingungen. Hier sehen Sie im Namen auch wieder die Viskosität angegeben.
- Putoline Sport 4R 10W40 Öl 4T: Dieses Öl sorgt für einen reibungslosen Motorbetrieb und eine längere Lebensdauer der Motorbauteile.
Wie oft sollte man das Motoröl bei Rollern wechseln?
2-Takt-Roller
Da das Öl bei 2-Takt-Rollern verbrannt wird, muss es regelmäßig nachgefüllt werden. Überprüfen Sie bei jeder Tankfüllung den Ölstand und füllen Sie bei Bedarf nach. Es ist wichtig, immer eine Flasche Öl griffbereit zu haben. Verwenden Sie hierfür beispielsweise das Castrol 2-Takt-Öl, das speziell für Standard-2-Takt-Motoren entwickelt wurde. Es bietet sich also an, mehrere Liter zu kaufen, da das Öl in seiner Flasche nicht veraltet.
4-Takt-Roller
Bei 4-Takt-Rollern ist es wichtig, das Motoröl gemäß den Herstellerspezifikationen zu wechseln. In der Regel sollte das Öl alle 3.000 Kilometer gewechselt werden. Verwenden Sie zum Wechseln beispielsweise Castrol 4-Takt 10W-40, das ideal für verschiedene Hubräume ist. Notieren Sie den Kilometerstand nach dem Erneuern, damit Sie sichergehen können, wann Sie das nächste Mal einen Boxenstopp machen müssen. Durchschnittliche kann ein Roller-Zylinder ca. 30.000 Kilometer verwendet werden, woraus sich ein Ölwechsel von rund 10-mal ereignen sollte. Hierbei handelt sich um eine Schätzung, um Ihnen ein Bild davon zu machen, wie oft Sie sich mit dem Thema Öl auseinandersetzen müssen.